Mein pädagogischer Ansatz orientiert sich an die Montessori–Pädagogik,
als auch an die Emmi-Pikler-Pädagogik. Ich sehe jedes Kind als eigenes
Individuum mit eigener Persönlichkeit an. Jedes Kind wird von mir dort
abgeholt, in wessen Entwicklungsstand es sich gerade befindet.
So werden die Kinder von mir dort abgeholt und bekommen
genau die Förderung, die gerade benötigen.
Die Montessori-Methode begleitet die Kinder, sich zu
eigenständigen, selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu
entwickeln. Kinder sollen aus ihrer eigenen Motivation heraus lernen. Kinder
lernen am besten, wenn sie motiviert werden. Ziel ist es, den Kindern die
Freude am Lernen zu erhalten und zu fördern, denn ohne sie funktioniert das
System nicht. Kinder ahmen die Erwachsenen nach. Daher sollten die Lehrenden
die Kinder zuerst anleiten und dann ihre eigenen Erfahrungen machen lassen,
in dem sie sich zurückziehen und wenn nötig beratend zu Seite stehen. Die
Kinder lernen in erster Linie didaktisch, das bedeutet aus eigener Erfahrung.
Dadurch verinnerlichen sie das Gelernte besser. Jedes einzelne Kind wird mit
Achtung und Respekt behandelt.
„Kindern bestimmte Aufgaben abzunehmen, anstatt ihnen
nur behilflich zu sein, behindert sie in ihrer Entwicklung. Diesen Gedanken
drückte sie auch so aus: “Eine unnötige Hilfe ist nur eine Hürde für die
Entwicklung.”
„Hilf mir es selbst zu tun“
- Maria Montessori –
Die Pikler Pädagogik setzt sich im Wesentlichen aus
den folgenden drei Bereichen zusammen:
Bei der beziehungsvollen Pflege wird das Kind von mir
versucht in alltägliche Dinge wie die Hände waschen vor dem Essen oder das
alleinige an – und ausziehen der Hose mit einzubinden. Auch unser täglicher
Ablauf mit der gleich ablaufenden Routine, gibt dem Kind somit die Sicherheit
sich auf wiederkehrende Dinge besser einzustellen.
Die Bewegungsentwicklung der Pikler Pädagogik setzt auf
autonomes Handeln der Kinder. Dies bedeutet, dass jedes Kind selbst in der Lage
ist, sich ohne aktive Hilfe von außen zu entwickeln. Das Entwicklungstempo
variiert von Kind zu Kind. Dennoch werden Anreize geschaffen, um die
Entwicklung zu fördern. Dies gelingt beispielsweise über einen in der Nähe
liegenden Ball, den das Kind nur durch Umdrehen erreichen kann.
Die Methode des freien Spiels bedeutet nicht das die Kinder
in ihrer Entwicklung allein gelassen werden. Es besteht aus einer intensiven
Beobachtung, damit das Freispiel von einem positiven Erlog geprägt ist. Das
Freispiel wird durch bestimmtes Pikler Spielzeug, wie z.B.: ein Kletterdreieck,
Kletterbogen, oder ein Tunnel unterstützt. Auch durch Materialien wie
Bauklötze, Tücher und Bälle erhalten die Kinder die Möglichkeit, eigene Ideen
im Rahmen des freien Spiels zu entwickeln. Von mir bekommen die Kids lediglich
Anregungen und Hilfestellungen. Somit bleibt noch genug Freiraum zur Verfügung.
„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge
selbst entdeckt. Wenn wir Ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind,
berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das
Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht,
erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten
wird.“
- Emmi Pikler -
Bildungsziele
Selbständigkeit
Ein sehr wichtiger Punkt in meiner Rolle als Mutter und auch
als Tagespflegeperson sind für mich die Weitergabe und das Übermitteln von
Selbständigkeit direkt von Beginn an. Vor allem in den alltäglichen Aufgaben
können sich schon die Kleinsten (ab einem Jahr ca.) mit einbringen und kleine,
eigene Aufgaben übernehmen. Sei es bei Dingen wie Tisch decken/abräumen,
Spielzeug einsortieren, Hände/Gesicht waschen, Oberbekleidung ablegen oder das
selbständige Essen und Trinken mit altersgerechten Utensilien.
Selbstverständlich ist es unabdingbar immer präsent zu sein und als helfende
und unterstützende Hand, soweit notwendig, zur Seite zu stehen.
Wertschätzung/Anerkennung/Toleranz
Eine stetige Wertschätzung und Anerkennung gegenüber jedem
Kind sind ein wichtiger Bestandteil einer sicheren Bindung. Indem ich jedem
Kind unvoreingenommen und wohlwollend gegenübertrete, demonstriere ich meine
volle Akzeptanz des Kindes. Ein Motto, welches meine Einstellung sehr gut
ausdrückt, lautet: Jeder ist genauso gut wie er ist, jede Mutter ist die beste
Mutter für ihr eigenes Kind. Oder um es in den Worten von Mutter Teresa
auszudrücken: „Wenn man Menschen verurteilt, hat man keine Zeit sie zu lieben!“
Sicherheit/Geborgenheit
In einer sicheren und geborgenen Umgebung betreut zu sein
ist nicht nur für die Eltern wichtig. Ich möchte jedem Kind zeigen, dass ich
ihre Gefühle ernst nehme und sie entsprechend auch in negativen Situationen
begleite. Das bedeutet für mich für das Kind da zu sein, mich für Trost,
Zuneigung oder Nähe anzubieten aber keinesfalls aufzudrängen. Ein Aufzeigen und
gegenseitiges Respektieren von Grenzen wie auch Regeln spielen hier in den
verschiedenen Altersgruppen ebenso eine wichtige Rolle.
Entfaltungsfreiheit/Entwicklung/Förderung im Spiel
Jedem Kind ausreichend Raum zur persönlichen Entfaltung
geben, seine Fähigkeiten und seine Umgebung selbst zu entdecken, halte ich für
wichtig. Hierfür bediene ich mich der Freispielzeit. Jedes Kind kann hier nun
selbst wählen und entscheiden mit was es sich beschäftigen möchte. Anhand der
jeweiligen Situation unter Berücksichtigung des jeweiligen Entwicklungsstandes
kann ich hier gezielt die verschiedenen Stärken der Kinder individuell fördern.
Förderung ist in meinen Augen vor allem in den alltäglichen Dingen sehr
nützlich. Auch in den einfachen Dingen wie das Halten eines Stiftes, das Auf-
und Absteigen von einem Hocker oder das Sortieren von Spielzeug liegt eine
gezielte Förderung der verschiedenen Entwicklungsbereiche.
Eingewöhnung
Zuallererst findet ein erstes Kennenlernen statt. Bei diesem
Termin können sie sich in Ruhe die Räumlichkeiten, in denen ihr Kind von mir
betreut wird, ansehen. Auch ein Vorgespräch, indem sie mir alles Wichtigste von
ihrem Kind erzählen, kann helfen ein ungutes Gefühl umzukehren. Gerne dürfen sie mir alle wichtigen Fragen
stellen, um mich besser kennenzulernen! Mir ist es wichtig eine Atmosphäre zu
schaffen, in der alle das Gefühl haben, sie können offen miteinander sprechen.
Darauf folgt eine stufenweise Eingewöhnung, die sich an das
Berliner Modell orientiert. In den mindestens ersten vier Tagen bleibt eine
Vertrauensperson für eine Stunde zusammen mit dem Kind zum Spielen in der
Gruppe. Sobald das Kind Vertrauen gefasst hat, wird mit einer kurzen Trennung
von max. 10 Minuten begonnen. Hat dies gut funktioniert, werden die Zeiten
langsam gesteigert. In der ersten Zeit bleibt die Vertrauensperson immer in der
Nähe und jederzeit erreichbar.
Wie lange die Eingewöhnung dauert, hängt individuell vom
Kind ab. Während manche gleich interessiert sind an den neuen Spielsachen und
den unbekannten Gesichtern, fällt es anderen etwas schwerer, sich von den
Eltern zu lösen und allein zu bleiben. Hier ist es wichtig, dass jedem Kind
seine Zeit gegeben wird.